Schildkrötentreffen im Hunsrück 2022

Was gibt es schöneres, als mit Freunden ein wunderschönes Wochenende zu verbringen?
Am Wochenende vom 01 bis zum 03 Juli war es endlich wieder soweit. Nachdem wir Corona-bedingt die Treffen 2020 und 2021 leider absagen mussten, dürften wir an diesem Weekend 2022 wieder viele liebe „Schildkrötenbekloppte“ im Hunsrück begrüßen.

Und auch in diesem Jahr gab es wieder viel zu lachen, zu bestaunen und natürlich wieder gutes zu essen und zu trinken! 😃

Vorbereitungen

Die Woche davor war dann wieder bisserl stressig, da es galt einiges vorzubereiten.
So bin ich die Tage vorher durch die Gehege und habe da und dort etwas ausgedünnt, die Frühbeete gereinigt das eine oder andere ausgebessert und die Schildkröten mal wieder auf Vordermann gebracht! 😀 (natürlich nicht! Unsere Landschildkröten sind gepflegt und wohlgenährt!..😉).

Mein Schwiegervater hat Rasen gemäht (aber das macht er eh alle zwei Wochen, weil ihm sonst langweilig wird) die Hecken im Garten habe ich gestutzt und Sohn Ramon hat die Hecken vorne am Haus geschnitten. Vorne am Haus lass ich lieber unseren Junior machen, denn so schön bekomme ich das nicht hin.

Da eine Aufgabe am Wochenende darin bestand, unser neues Außengehege für die Spaltenschildkröten einzurichten, habe ich mit meinem Bruder Chrissi vorab einen Hänger voll Mutterboden besorgt, damit dies schon mal vorab erledigt werden konnte.

Den Mutterboden wurde mit 3 Säcke voll Dolomitkalk gemischt und an einen Abend zusammen mit meinem Schwiegervater in das neue Gehege eingebracht.
Das Mischen mit dem Dolomitkalk ging dann sehr einfach, da wir unseren Betonmischer genutzt hatten. Am Ende war tatsächlicher Hänger voll Muttererde im Metallgestell.

Gehegeeinrichtung Außengehege Spaltenschildkröten
Betonmischer, Mutterboden und Dolomitkalk-Vorarbeiten für das Außengehege der Spaltenschildkröten

Sonja war u.a. für das Essen und die Getränke zuständig. Was trinken und essen knapp 30 Leut? Wir hatten es kurz überschlagen und mit den Erfahrungswerten von anderen geselligen Runden  am Ende sehr gut kalkuliert. Es blieb fast nix übrig.

Ich besorgte das Bier, Cola, Cola light für Sylvia, Limo und paar Flaschen Wasser. Bestellte im Globus den sau guten Schwenker und ne Herde Brat- und Mettwurst.

Die Salate hat Sonja auf Geschwister und Eltern verteilt. Der eine oder andere brachte dann noch was zum trinken/knabbern mit und somit hatten wir für den Tag X alles beisammen.

Freitag

Offiziell startete das Treffen am Samstag, aber ein paar nutzten das Wochenende und machten daraus einen Kurzurlaub im Hunsrück. So checkten einige in den umliegenden Dörfern ein oder ihr Fahrzeug wurde zum Übernachten zweckentfremdet.

Marina und Rita (Die mit den Buchstabentieren) machten auf hart und zelteten in unserem Garten. Da wir noch Zelte aus alten Tagen auf dem Speicher rumliegen haben, hat Sonja für die Damen ein schönes, geräumiges Familienzelt aufgestellt. Das haben wir zwar schon paar Jährchen, wurde von mir selbst aber noch nie genutzt. Die Zeiten ändern sich halt. Man ist halt nicht mehr der Jüngste!

Barbara, Axel, Marvin und Ulrike sowie Sonja, Martin und Alex gesellten sich an dem Freitag dazu und so ließen wir den Tag langsam ausklingen.

Samstag

Mein Schwager Freddy (der Tausendsassa) war gleich früh morgens da und wir bauten den Pavillon auf. Sicher ist sicher, doch der Wettergott hatte es an diesem Wochenende gut mit uns gemeint und verwöhnte uns durchgehend mit dem herrlichsten Wetter.

Mit meinem Bruder besorgten wir noch paar Sitzgelegenheiten und dabei zerschmetterte ich mir fast den Fuß.
So langsam trudelten immer mehr ein und brachten neben guter Stimmung und den einen oder anderen Farbklecks mit rein (Saarländer halt!..😂)

Zwei Saarländerinnen unter strenger Beobachtung einer Kölnerin
Zwei Saarländerinnen unter strenger Beobachtung einer Kölnerin

Das Gewusel und Gequatsche nahm immer mehr zu (Für das Gequatsche war wie immer Frau Hentschke die Hauptverantwortliche) und die ein oder andere Sache fand einen neuen Besitzer.

Gegen halb eins trudelte dann etwas verspätete die Familie Geier mit vollgepacktem Kofferraum mit Material für die später stattfindenden Workshops ein (Originalzitat Thorsten: Wir sind pünktlich wie die Maurer!“😉).
Doch zuerst gab es mal Selbstgebackenes oder Selbstgekauftes mit Kaffee.

Verschiedene Workshops, ein Tattoo und eine Weltsensation für den guten Zweck

Nachdem sich alle begrüßt, mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, waren Sonja und Alex zusammen schon wieder weg.
Alex hatte sich im Vorfeld mit meiner Schwester Puppi (also eigentlich heißt sie Isabell) kurz geschlossen, um sich ein Tattoo an diesem Tag stechen zu lassen!

Das hatten wir bisher auch noch nicht, das sich jemand an einem Schildkrötentreffen tätowieren lässt aber alles hat ein erstes mal und dieses erste Mal sollte nur wenigen Stunden von einem weiteren ersten mal noch fast getoppt werden. Aber dazu gleich.

Puppi hat schon von klein auf ein Talent für das Malen und seit ca. 3 Jahren sticht sie ihre Kunst in die menschliche Haut!…und damit schein sie ihre Berufung gefunden zu haben, denn das macht sie echt sau gut (mehr zu ihren Werken bzw. zum Studio gibt es hier auf deren Facebook-Seite ).

Das Unbegreifliche beginnt mit einer Wette

Nachdem der erste Hunger mit Kaffee und Kuchen bisserl gestillt wurde, begannen dann die Gespräche, der Austausch unter Schildkrötenhaltern ….also der „normale“ Ablauf unter Schildkrötenbekloppten.
Wer schon mal diese Treffen beigewohnt oder auf verschiedene Workshops teilgenommen hat, kennt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die liebe, zierliche Stimme von Frau Barbara Hentschke.

Das bunter Treiben von oben
Das bunte Treiben von oben
Foto: Martin

Ich kenne Barbara schon seit vielen Jahren und sie gehört mit zu meinen Lieblingsmenschen. Ich darf sie jederzeit über alles fragen, sie kennt sich super mit ihren Schildkröten aus, sie kennt Gott und die Welt und……sie quasselt ohne Ende und Pause in einem durch! Und was haben wir schon Tränen gelacht über ihre Witze und Parodien.

Und auch an diesem Tag war es so wie immer. Sie redete und alle anderen hörten andächtig zu (oder hatten einfach nur Angst sie zu unterbrechen!). Und wie ein Blitz aus heiterem Himmel (es war tatsächlich keine Wolke am Himmel zu sehen) grätsche Martin mit seiner Wette rein:

„Barbara, du schafft es nicht 1 Stunde die Klappe zu halten! Falls doch, spende ich 100 EUR für den Schildkröten Spenden Flohmarkt!”

In diesem Moment wurde es mucksmäuschenstill. Alle starrten Barbara gebannt an und warteten auf ihre Reaktion. Und nahm Barbara an!
Und wäre das nicht genug, setzte Sylvia noch einen drauf, indem sie die 100 EUR auf 150 EUR aufstockte!
Damit sie für den guten Zweck das Geld einspielen konnte, wurden drastische Maßnahmen ergriffen.
Es war bemitleidenswert Barbara so zu sehen. Ein Kommentar, Spruch oder Witz lag ihr deutlich auf der Zunge, aber was macht man nicht alles für eine gute Tat!
Nach einer Stunde war sie erlöst und die Notkasse um 150 Euro reicher!🤑

Bilder für die Ewigkeit-Barbara mal sprachlos!
Bilder für die Ewigkeit-Barbara mal sprachlos!

Einen großen Dank an Barbara, Martin und Sylvia!

Einrichtung unseres neuen Außengeheges für die Spaltenschildkröten

Als weiterer Tagespunkt stand die Einrichtung unseres neuen Außengeheges für die Pancaketurtles an. Zwei Wochen vorher war das Gestell, das ich nach meinen Wünschen von Soli Animalis bauen ließ (an dieser Stelle nochmals ein großes „Dankeschön“ an Kai!) Angeliefert worden und zusammen mit Freddy richtig in Stellung gebracht.

Vorarbeiten zusammen mit Freddy
Vorarbeiten zusammen mit Freddy-Außengehege ans Innengehege anschließen und ausrichten

Von der Planung bis zum fertigen Außengehege erscheint im September (wenn die Außenhaltung endet) nochmals ein separater Beitrag.

An diesem Tag stand aber erstmal die Einrichtung an. Eigentlich war es so geplant, dass jeder der möchte, sich mit Ideen und Vorschlägen einbringen kann. Mit Axel war aber ein ausgewiesener Experte vor Ort, der sich mit dem Lebensraum in Tansania und mit der Schildkrötenart bestens auskennt.

Axel war es auch, der mit dazu riet, wie im Innengehege Schiefersteine zu verwenden. Zum einen für ein einheitlichen Bild und zum anderen speichern Schiefersteine die Wärme besser als die vorher ausgesuchten Steinen.

Da ich Schiefer in der Menge leider nicht vor Ort hatte, fuhren wir dann mit Thorsten an meine Quelle wenige Kilometer von uns entfernt. Axel hatte schon ein Bild vor seinem geistigen Auge, wie das Außengehege später aussehen sollte und suchte sich dementsprechend die Steine.

Thorsten hatte sich dann ebenfalls mit einigen Schiefersteinen aus dem Hunsrück eingedeckt und so ging es, mit reichlich Steinen im Kofferraum eingedeckt, wieder zurück und Axel fing schon sofort mit dem Einrichten an.

Familie Geier hatte für die Bepflanzung gesorgt (Danke an dieser Stelle nochmals an Thorsten und Danielle) und so hatte Axel das Außengehege in Windeseile hergerichtet.
Ich war da ziemlich baff!
Wie schnell Axel fertig war und vor allem…wie sensationell das Gehege aussah!

Das fertige AußengehegeDas fertige Außengehege

Noch ein paar Samenmischungen und Schwenker

Der Tag verging wie im Fluge. Thorsten hatte weitere diverse Futterpflanzen mitgebracht, die ihre Abnehmer fanden. Des Weiteren konnte sich jeder mit verschiedenen Samenmischungen inklusive Anzuchttopf und Schildkrötenerde bei ihm eindecken. Nach 3 Stunden segelten Sonja und Alex wieder rein, die voller Stolz ihr neues Tattoo präsentierte.

Das neue Tattoo von Alex
Das neue Tattoo von Alex

Dann kam für viele der Besucher mit einer der Höhepunkt an diesem Tag:
Der Schwenker!

Für alle Nichtsaarländer- und hunsrücker:

Schwenkbraten (Saarländisch: Schwenkbròòde), Schaukelbraten oder Schwenker ist ein Fleischgericht, das in der Regel aus Schweinefleisch hergestellt wird.

Es handelt sich um marinierte und „geschwenkte“ (gegrillte) Scheiben vom Schweinenacken. Der Braten wird üblicherweise auf einem Schwenkgrill zubereitet, bei dem der dreh- und schwenkbare Grillrost an einer Kette über dem Feuer hängt.

Insbesondere im Saarland, im Hunsrück und in der Eifel hat sich der Brauch des Schwenkens stark verbreitet und ist dort die dominierende Form des Grillens.
Quelle: Wikipedia

Mein Schwiegervater stand an der Grillstation und es gab leckeren Schwenker, Brat- und Mettwurst und dazu allerlei verschiedene Salate.
Freddy schmiss den Ofen an und zauberte Flammkuchen auf den Tisch.

Wer sich daran noch nicht satt gegessen hatte, durfte sich am Nachtisch bedienen. Spätestens hier musste der Gürtel etwas gelockert werden (schlimm genug, das wir diesen in der heutigen Zeit aus anderen Gründen alle etwas enger schnallen müssen!)

Freddy beim Anheizen des Backofens für den Flammkuchen und Schwiegervater Franz beim Grillen der Bratwürste
Freddy beim Anheizen des Backofens für den Flammkuchen und Schwiegervater Franz beim Grillen der Bratwürste

Der Abend brach herein und die Temperaturen wurden noch angenehmer.
Ich war zu später Stunde fix und fertig und verabschiedete mich ins kuschelige Bett. Andere waren da etwas fitter, was ich durch das geöffnete Fenster im Schlafzimmer zuweilen mitbekommen habe.

Ein Witz folgte dem anderen und Herr Geier tat sich da mit dem einen oder anderen Ulk hervor (so wurde mir aus sehr verlässlicher Quelle berichtet!).

Sonntag- Hydroponik und Frühstück

Sonntags erschien der Großteil der Meute zu einem abschließend gemeinsamen Frühstück.
Es wurde wieder gelacht, gequatscht und Erfahrungen ausgetauscht. Nach dem ausgiebigen Frühstück hat Thorsten noch eine kleine autarke Hydroponikanlage aufgebaut.

Frühstück am Sonntag
Frühstück am Sonntag

Es ist eigentlich so simpel, wie mit wenigen Mitteln und ohne große Anstrengungen das ganze Jahr frisches Futter für seine Lieblinge ernten kann. Zu diesem sehr interessanten Thema hat Thorsten nochmal einen separaten Artikel geschrieben. Eine ausführliche Beschreibung gibt es bereits zu lesen in der Schildkröten im Fokus – Ausgabe 2/2020 und Ausgabe 3/2020.
Viel Wissenswertes zu diesem Thema gibt es auch hier im Netz.

Nachdem dann Rita, Marina und Alex sich als letzte verabschiedet hatten, ging es erstmal für ein paar Stunden auf die Couch.

Ein super tolles Wochenende neigte sich dem Ende zu und wir freuen uns schon wahnsinnig auf die nächste Tour. Aber zuerst steht am 08. Oktober der 3. Schildkrötentag in Neumarkt/Bayern an. Dort werden wir wieder viele altbekannte Hasen treffen und hoffentlich wieder neue Bekanntschaften s schließen.
Und zwischendurch halte ich dann noch zusammen mit Thorsten Geier an diesem Tag einen Vortrag zum Thema:
Schildkröten-Habitate als Inspiration für Schildkrötengehege im eigenen Garten.
Wird bestimmt lustig!

Bis auf ein Wiedersehen und bleibt gesund!

 

Feier Geschaftt
G E S C H A F F T !!!…. 😃

 

 

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