Die Griechische Landschildkröte (sowie alle europäische Landschildkröten) und die afrikanische Spaltenschildkröte gehören zu den stark gefährdeten Tierarten und fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen.
Inhaltsverzeichnis
Seit März 1987 gilt für alle europäische Landschildkröten, auch die vor dieser Zeit angeschafften Landschildkröten, eine Meldepflicht.
Seit dem 01. Januar 2001 gilt für alle Arten geschützter Tiere die dem EU-Artenschutzstatur Anhang A zugeordnet sind (alle europäische Landschildkröten, außer Vierzehen-Landschildkröte, Testudo horsfieldii) zusätzlich eine Kennzeichnungspflicht. Diese gilt auch für Schlüpflinge die beim Züchter verbleiben und für die deshalb keine EU-Bescheinigung beantragt wurde.
Die Kennzeichnungspflicht dient dazu, die Tiere einwandfrei zu identifizieren zu können und erfolgt über eine Fotodokumentation.
EU-Bescheinigung (vorher Cites-Bescheinigung)
Will man eine eigene Nachzucht verkaufen wird eine EU-Bescheinigung (früher Cites) bei seiner zuständigen Behörde beantragt. Welche Meldebehörde für seinen Kreis zuständig ist, kann man hier nachsehen:
Für eine Ausstellung der EU-Bescheinigung benötigt die Behörde genaue Herkunftsnachweise (bei eigener Nachzucht muss vorher eine Meldung an die Behörde erfolgt sein) sowie jeweils zwei Fotos von Bauch- und Rückenpanzer. Die Kosten einer EU-Bescheinigung variieren von Bundesland zu Bundesland oder sogar auch in verschiedenen Landkreisen. So koste eine EU-Bescheinigung bei uns 12 EUR während in anderen Bundesländern oder Landkreise bis zu 20 EUR verlangt werden. Bei einer Abgabe der Tiere muss IMMER eine gültige EU-Bescheinigung vorliegen. Die Tiere müssen dann vom Züchter/Halter bei seiner Landesbehörde abgemeldet und vom neuen Halter bei seiner Landesbehörde angemeldet werden.
Wichtig beim Kauf von neuen Tieren:
1. Ist eine EU-Bescheinigung vorhanden?
2. Stimmen die Merkmale auf den Fotos mit denen der Tiere überein?
3. Wurde eine lückenlose Fotodokumentation geführt?
So unterschiedlich die Kosten sind, so unterschiedlich wird die Meldepflicht und die Kennzeichnungspflicht in den einzelnen Bundesländern gehandhabt. Hier bitte bei seiner zuständigen Behörde nachfragen, wie Meldungen und Dokumentationen gemacht werden sollen. So kann die Bestandsmeldungen z.B. in Rheinland-Pfalz mit einem formlosen Schreiben mit beigefügten, kopierten Fotos von Bauch- und Rückenpanzer erfolgen. Die Fotodokumentation sollte bei Tieren unter 500 Gr. Jährlich erfolgen (mit Angabe von Datum und Gewicht). Über 500 gr dann nur noch alle 5 Jahre. Diese muss dann , je nach Vorgabe der Landesbehörde, unaufgefordet oder erst nach Verlangen vorgelegt werden .
Fotodokumentation
Für die Fotodokumentation müssen zwei Fotos gemacht werden. Je eines vom Rückenpanzer und vom Bauchpanzer. Als Hintergrund nehme ich ein Karopapier (Kantenlänge der Karos 1 cm). Man kann aber auch ein einfaches weißes Papier als Hintergrund nehmen und neben dem Tier ein Lineal als Größenvergleich legen. Natürlich sollte das Tier vorher gereinigt sein.
Nach einer Studie von Frau Dr. Carolin Bender, im Auftrag der DGHT, werden Schildkröten anhand von elf unterschiedlichen Merkmalen des Nacken- und des fünften Wirbelschildes sowie der fünf Kreuzungspunkte der Bauchpanzerschilde identifiziert.
Natürlich haben nur die wenigsten Schildkröten Lust, mal eben so paar Bilder von sich machen zu lassen. Ich bediene mich dann folgender Tricks bzw. Hilfsmittel. Entweder mache ich die Bilder an einem kühlen Tag, wenn die Tiere nicht so agil sind. Sie sind dann sehr träge und bewegen sich kaum. So kann ich ohne größere Schwierigkeiten das Foto vom Rückenpanzer machen. Für ein Bauchpanzerbild wird es aber trotzdem schwieriger, denn das Tier versucht gleich sich wieder umzudrehen. Um das zu vermeiden, nehme ich ein Marmeladenglasdeckel und lege das Tier darauf. Das Foto sollte dann schnell gemacht werden, um weiteren Stress zu vermeiden.
Mache ich die Bilder, wenn die Tiere agil sind, lege ich Ihnen eine kleine Walderdbeere mit auf das Karopapier. Die Tiere bleiben ruhig sitzen und widmen sich ihrer Beere. So bekomme ich dann auch gute Fotos gemacht. Für die Rückenbilder nehme ich dann wieder den Deckel vom Marmeladenglas (und für die kleinen Nachzuchten den Verschluss einer Bierflasche).
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