Wie viele andere auch bin ich jedes Jahr immer mal wieder am ausbessern und/oder verbessern unserer Gehege. Diese haben insgesamt eine Größe von ca. 110 qm. Zu Beginn meines Hobbys stand ich aber erst mal da und fragte mich: „ Was nehme ich denn als Gehegebegrenzung?“ Da unter dem Punkt „Verschiedene Freigehege zur naturnahen Haltung von Europäischen Landschildkröten“ schon eine ansehnliche Anzahl verschiedener Freigehege und damit auch Gehegebegrenzungen zusammen gekommen sind, möchte ich ein paar hier vorstellen.
Vielen Dank an alle, die mir Ihre Bilder zur Verfügung gestellt haben!
Zu aller erst ist natürlich wichtig, dass das Gehege ausbruchsicher ist. Dann sollte auch darauf geachtet werden, das die Begrenzung blickdicht ist. Eine Begrenzung mit Stegplatten oder sonstigen durchsichtigen Materialien wären somit ungeeignet, da die Tiere eine solche Begrenzung nicht anerkennen und immer wieder versuchen würden auszubrechen. Dann tauchen noch weitere Fragen auf: Was darf mich die Begrenzung kosten? Was kann ich selbst machen, oder muss ich jemanden beauftragen? Soll die Begrenzung auf Dauer sein? Kann ich das Gehege mit der ausgesuchten Begrenzung jederzeit erweitern? Wie passt die Begrenzung in das Gesamtbild des Gartens?
Pflanzsteine
Ich hatte mich damals, nach einigen Versuchen mit anderen Materialien, für Pflanzsteine entschieden. Diese gibt es in verschieden Farben und Formen.
Vorteil:
lange Lebensdauer
können mit Futterpflanzen bepflanzt werden
speichern die Wärme
stabil
kann ich jederzeit beliebig erweitern
Nachteil:
relativ teuer
Man sollte beachten, das ins Gehege hineinhängende Pflanzen gerne als Klettermöglichkeit benutzt werden!
Steinmauer
Vorteile:
lange Lebensdauer
speichern die Wärme
stabil
Nachteile:
hoher Arbeitsaufwand/handwerkliches Geschick sollte vorhanden sein
Gehegeerweiterung sehr aufwendig (Mauer einreißen und neu setzen)
Letzte Aktualisierung am 30.05.2023 .
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Zaunelemente
Vorteile:
günstig in der Anschaffung
einfacher Aufbau
Gehege kann schnell und einfach erweitert werden
Nachteile:
Holz verrottet mit der Zeit
durch die Zwischenräume bietet der Zaun keinen Windschutz
muss ab und zu gestrichen werden
Bemerkung: einen Sichtschutz sollte auf ca. 20 cm Höhe angebracht werden, da die Tiere den Zaun sonst nicht als Grenze anerkennen.
Der Zaun sollte eine Höhe von mind. 40 cm haben.
Bretter
Hier gelten die selben Vor- und Nachteile wie bei den Zaunelementen. Die Tiere sind im Gegensatz dazu mehr windgeschützt und haben eine „natürliche“, blickdichte Grenze.
Randsteine
Vorteile:
lange Lebensdauer
speichern die Wärme
stabil
Nachteile:
hoher Arbeitsaufwand/handwerkliches Geschick sollte vorhanden sein
Gehegeerweiterung sehr aufwendig
Beetrollis
Vorteil:
relativ günstig
einfacher Aufbau
Gehege kann schnell und einfach erweitert werden
Nachteile:
Holz verrottet mit der Zeit
zum Teil sehr niedrig und somit Gefahr des überklettern
Beetrollis können auch sehr gut dazu benutzt werden, um z.B. im Gewächshaus verschiedene Bereiche abzugrenzen.
Gabionenmauer
Sehr schöne alternative zur Steinmauer ist eine Gabionenmauer. Am besten geeignet dafür sind Steinkörbe mit einer geringen Maschenweite und einer kleinen Steinfüllung. Die Vorteile sind die einer Steinmauer. Aber zusätzlich bei Erweiterungen einfacher wieder abzubauen.
Um ein überklettern zu verhindern sollte, wie auf dem Bild zu sehen ist, ein Überhang angebracht werden.
Gehegeschutz
Unsere Gehege bzw. unser Grundstück liegt direkt am Hochwald. Tagsüber haben wir viele Krähen und sonstige Raubvögel. Nachts streifen auch schon mal Füchse, Marder oder auch Ratten durch den angrenzende Wald oder über unser Grundstück.
Daher war schon, als ich im Jahr 2001 mit dem Hobby begann, klar, dass ein Schutz von oben und zumindest auch einen Schutz von unten in dem Frühbeet her musste.
Bisher ist in den 14 Jahren bei uns nichts passiert. Aber von anderen Haltern wurde mir berichtet, dass ihre kleine Nachzuchten und auch adulte Tiere von Krähen attackiert und manchmal getötet, Landschildkröten von Ratten regelrecht ausgehöhlt wurden. Auch Hundeangriffe erlebten einige Halter. Vor kurzem erst hatte Corinna Herzig, eine langjährige Schildkrötenhalterin, den Verlust einer ihre Testudo Marginata- Nachzucht zu beklagen. Krähen hatten das Tier aufgebrochen.
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Danke an Corinna Herzig für die Verwendung der Bilder auf meiner Homepage. Den kompletten Beitrag hierzu kann in der Testudowelt nachgelesen werden,
Auch Hundeangriffe kommen des öfteren vor. Viele sagen oder schreiben, dass ihr Hund nie was machen würde. Doch ein unaufmerksamer Augenblick und der Hund hat sich die Schildkröte geschnappt. Für einen Hund ein Spielzeug, für die Schildkröte eine tödliche Gefahr. Petra Kösterke hat mir Bilder eines Hundeangriffes zur Verfügung gestellt. Den Beitrag kann hier in der Testudowelt nachgelesen werden.
Danke Petra für die Verwendung der Bilder hier auf meiner Seite. Mehr Informationen zur ihrer Haltung der Testudo horsfieldii auf ihrer Homepage: landschildkroetenbabies.de
Als Schutz von vor Krähen und sonstigen Vögeln habe ich von Anfang an ein Netz benutzt. Waren es zu Anfang “nur ” 6 qm die überspannt werden mussten sind es in den Jahren die unser Gehege gewachsen sind mittlerweile ca. 70 qm die überspannt werden.
Als weiteren Schutz vor Fressfeinden habe ich in den Frühbeeten und im Schildkrötenhaus den Boden mit schweren Gehwegplatten ausgelegt. Unsere Tiere gehen Abends immer in ihre Schutzhäuser. Ich kontrolliere aber auch jeden Abend ob alle drin sind und verschließe dann den Eingang. Besonders nachtaktive Ratten oder Marder können eine Gefahr sein.
Einige Halter verlegen auch Platten in ihren Freigehegen. Ich selbst finde es nicht unbedingt als notwendig, weil tagsüber nur Gefahr von Vögeln zu befürchten ist und nachts bei uns die Tiere in ihre sicheren Frühbeete bzw. Schildkrötenhaus eingeschlossen werden. Außerdem ist es bei einer Größe von ca. 70 qm schon sehr aufwendig das Gehege komplett mit Platten zu verlegen.
Es gibt es keinen 100% igen Schutz aber man kann mit solchen Maßnahmen das Risiko um einiges eingrenzen. So habe ich das Netz auch über das komplette Gehege und auch die adulten Tiere sind so vor Angriffen von oben geschützt. Es ist ein Trugschluss zu denken, dass Tiere ab einer gewissen Größe sicher vor Vogelattacken sind. Einige Halter haben mir schon berichtet, bei ihm haben Krähen adulte Tiere angegriffen und ihnen schwere Verletzungen zugefügt.
Natürlich kommt es darauf an, in welcher Gegend das Gehege steht. Bei uns im ländlichen Hunsrück haben wir nun mal mehr mit Raubvögeln und sonstigen Fressfeinden zu tun als z.B. in der Stadt. So sind Schutznetze nicht überall unbedingt notwendig. Am Ende entscheidet aber jeder Halter selbst, wie und in welchem Umfang er seine Lieblinge schützt.
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