Sektionen bei Landschildkröten

Malek Hallinger, Tierarzt (DVM), Zusatzbezeichnung Reptilienkrankheiten, Geschäftsführung & Laborleitung exomed GmbH (Veterinärlabor)

Häufig sind PrivathalterInnen mit dem plötzlichen Ableben eines Tieres überfordert. In vielen Fällen macht eine Sektion der verstorben Schildkröte jedoch Sinn, insbesondere wenn im Bestand mehrere Tiere vorhanden sind. Hierzu werden der Tierkörper oder Tierkörperteile untersucht (Sektion/Obduktion), um die Krankheits- oder Todesursache zu ermitteln. Es kann sich um verstorbene oder getötete/euthanasierte Tiere handeln. Eine Sektion dient dem Ausschluss oder Nachweis ansteckenden Krankheiten.

Warum ein Tier sezieren lassen?

Für Tierärzte, aber auch für Privathalter kann eine Untersuchung Klarheit bringen, v.a. wenn bei diesen Tieren zu Lebzeiten keine eindeutigen Krankheitssymptome feststellbar waren. Auch bei plötzlichem Versterben kann eine Obduktion sinnvoll sein.

Picorna-Virus-Infektion (Virus X)
Picorna-Virus-Infektion (Virus X)
Foto: exomed, M.Hallinger

Sektionen dienen der Prophylaxe und dem Tierwohl:

  • Ausschluss von Erkrankungen, die auf den Menschen übertragbar sind (sog. Zoonosen)
  • bei Aufklärung in Fragen des Tierschutzes
  • bei Verdacht auf Umweltrisiken
  • bei Verdacht auf Infektiöse Erkrankungen (Parasiten, Viren, Pilze)

Bei der Sektion (auch Obduktion) wird der Tierkörper der Landschildkröte eröffnet und die einzelnen Organe beurteilt.

Danach werden Organproben für die histologische Untersuchung (Gewebeschnitte) entnommen. An diesen extrem dünnen Gewebedünnschnitten werden durch Mikroskopie krankhafte, also pathologische, Zell- und Gewebeveränderungen festgestellt. Bestimmte Krankheitserreger, beispielsweise Würmer, lassen sich schon makroskopisch (mit bloßem Auge) oder mikroskopisch darstellen.

Außerdem werden Organproben für weiterführende Untersuchungen auf Bakterien, Pilze, Parasiten und ggf. andere Erreger oder Krankheiten entnommen und untersucht. Der Umfang dieser weiterführenden Untersuchungen wird anhand der Sektionsbefunde und den Angaben im Vorbericht festgelegt. Im Labor exomed wird jedes Sektionstier auf Parasiten und Bakterien/Pilze untersucht, sollen andere Erkrankungen (insbesondere Viren) sicher ausgeschlossen werden (u.a. mit molekularbiologischen Verfahren), sollte in diesen Fällen Kontakt mit uns aufgenommen werden.

Untersuchungsmaterial

Als Untersuchungsmaterial zur Obduktion (Bestimmung der Todesursache) eignen sich ganze Tierkörper (gekühlt).

Probenversand

Bitte die Tierkörper auslaufsicher und gekühlt an uns versenden; bitte nicht einfrieren (Eiskristalle zerstören die Organstruktur). Leider kann eine weit vorangeschrittene Verwesung eine präzise Diagnose unmöglich machen. In der Regel sind neben der pathologisch-anatomischen Untersuchung ebenso Gewebeschnitte (Histologie) erforderlich, die mikroskopisch ausgewertet werden müssen.

Wurmknoten von wandernden Spulwurmalarven (Maur. LSK, T. graeca)
Wurmknoten von wandernden Spulwurmalarven (Maur. LSK, T. graeca)
Foto: exomed, M.Hallinger

Sektionsbefund / Befundübermittlung

Liegen alle Erkenntnisse nach Abschluss aller Untersuchungen vor, wird ein Sektionsbefund erstellt, mit dem Einsender frühestmöglich informiert wird (in der Regel 5-7 Werktage). Im Endbefund werden alle Ergebnisse dargestellt und in einem Resümeé interpretiert, sodass weitere Schritte im Sinne einer Krankheitsprophylaxe eingeleitet werden können. Sollten dann noch weitere Untersuchungen gewünscht sein, kann dies gerne auf Nachfrage erfolgen. Ggf. sollte mit uns beim Einsenden des Tierkörpers schon Kontakt aufgenommen werden, welche Erkrankungen ausgeschlossen werden sollen (Picoraviren, „Virus X“, Mykoplasmen, Herpesviren, Chlamydien, etc.)

Kontakt & Fragen:

exomed GmbH
Veterinärlabor
Schönhauser Str. 62
13127 Berlin
Germany

Instagram: @exomedlabor
Facebook: exomedlabor
Telefon: +49 30 51067701
Fax: +49 30 51067702
E-Mail: info@exomed.de

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Exomed-Veterinärmedizinische Diagnostik mit Spezialisierung auf Exotenmedizin

Seit dem Jahr 2000 bietet das veterinärmedizinische Labor exomed seine Dienste als Exotenlabor an. Wir stehen für TierärztInnen, HerpetologInnen und ZüchterInnen sowie tausenden PrivathalterInnen zu Verfügung. Aber auch zoologische Gärten und wissenschaftliche Einrichtungen gehören zu unseren regelmäßigen Einsendern. Unsere Spezialgebiete sind die Parasitenbekämpfung durch gezielte Diagnostik bei Heimtieren (Reptilien, Amphibien, Fische, Kaninchen, Degus, Chinchillas uvm.), aber auch der Nachweis von Würmern und anderen Parasiten bei Nutztieren, Hunden, Katzen uvm.

Ebenso bieten wir ein breites Spektrum im Bereich Mikrobiologie (Bakterien, Pilze, Umweltkeime, Darmflora) und Sektionen an. Wir arbeiten nach neuesten wissenschaftlichen Standards und stehen in regem Kontakt mit TierärztInnen, ZüchterInnen, Universitäten und verschiedenen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland sowie Partnerlaboren. Des Weiteren betreiben wir Forschung im Bereich Parasitosen von Kaltblütern (Reptilien und Amphibien), sodass in den letzten Jahren mehrere wissenschaftliche Arbeiten in Form von Publikationen in unserem Hause entstanden sind.

 

 

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2 Gedanken zu „Sektionen bei Landschildkröten“

    • Hallo Claudia,

      das tut mir leid.
      Was eine Sektion kostet, kann ich dir nicht sagen. Dafür am besten Malek Hallinger direkt anschreiben oder anrufen.
      Die Kontaktdaten sind ja im Artikel hinterlegt.

      lg
      Torsten

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