Malacochersus tornieri in der „Regenzeit“

Unsere Griechische Landschildkröten haben sich nun endgültig alle in ihrer Überwinterungsgrube zur verdienten Starre mehr oder weniger eingegraben. Auch unsere „ältere“ Dame Susi hat mich heute nur noch mit ganz kleinen Äugelein angesehen. Susi ist in der Regel immer das erste Tier das wach wird und geht auch als letzte in die Starre. Heute, am 25.11.2017, hat es dann auch den ganzen Tag geschneit und so habe ich die Grube komplett mit Buchenlaub gefüllt und alle eine „gute Starre“ gewünscht. Wir sehen uns dann wieder Mitte/Ende März 2018 (je nach Witterung).

Während nun andere Halter europäischer Landschildkröten in „tiefste Depressionen“ verfallen und am liebsten selbst bis März in eine Starre fallen und mit ihren Lieblingen zusammen aufwachen würden, habe ich ja noch unsere ostafrikanischen Spaltenschildkröten (Malacochersus tornieri ) oder liebevoll „Pfannkuchen“ genannt.

Diese überaus interessante Tiere leben seit 2014 bei uns und überraschen mich bzw. uns immer wieder aufs Neue.

Wie ich ja schon unter dem Punkt Haltung beschrieben habe, verbringen diese, auf dem ersten Blick „komische“ Landschildkröten, die meiste Zeit in einer ihrer Spalten. Zwar gibt es in unserem Innengehege genügend Versteckmöglichkeiten bzw. Spalten doch hat sich eine Spalte als Favorit heraus kristallisiert hat. Des öfteren habe ich alle drei (ein Männchen, zwei Weibchen) zusammengequetscht dort aufgefunden. Diese Spalte haben sie auch schon richtig untergraben, so dass ich auch die Steine etwas versetzen bzw. stabilisieren musste, damit das Ganze nicht zusammenbricht.Malacochersus tornieri

Wie auch schon mal erwähnt sind „Pancake turtles“ sehr ortsgebunden und misstrauisch. Eine kleine Veränderung in ihrem Gehege und sie lassen sich Tage lang nicht blicken. Bei einem Umzug kann es sogar Monatelang dauern, bis Spaltenschildkröten sich unter Beobachtung in ihrer neuen Umgebung frei bewegen ohne gleich in eine Spalte zu rennen. So was er auch bei unserem Neuankömmling im April diesen Jahres. Das Männchen blieb erst nach Monaten ruhig auf einer Steinplatte sitzen und lies sich sogar von mir füttern. Hierzu muss ich aber auch erwähnen, dass das Innengehege in meinem Büro steht und nicht so oft betreten wird. Andere Halter, deren Spaltenschildkröten jeden Tag stundenlang Menschen zu Gesicht bekommen, hatten mir berichtet, das die Tiere ihre Scheu schon nach wenigen Wochen oder Tage abgelegt hatten.Malacochersus tornieri

Ich finde es jetzt nicht so schlimm, das es bei unseren etwas länger gedauert hatte, um zutraulicher zu werden. Im Gegenteil!

Jetzt zur „Regenzeit“ (von Oktober bis März) sind unsere drei „Pfannkuchen“ sogar noch agiler. Morgens sind meistens alle drei schon unter der „Sonne“ und wärmen sich auf. Verziehen sich aber nach einem kurzen Sparziergang auch dann mal wieder in ihre Spalten. Ist es aber am „regnen“ werden sie dann so richtig munter. Kaum prasselt der „Regen“ auf die Spalten, kommen alle drei wieder heraus und lassen sich genüsslich berieseln. Man sieht es ihnen an, wie sie es genießen. Eines der Weibchen trinkt dann sogar aus den dabei entstehenden Pfützen. Ich lege ihnen auch oft noch Futter ins Gehege, was dann sehr gerne genommen wird.

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