Nachdem wir im Jahr 2015 bereits eine Woche eine Exkursion mit Bernd Pitzer durchgeführt hatten und wir von dem Land, den Leuten, der Vegetation und natürlich den Schildkröten in ihrem Habitat so begeistert waren stand unser Entschluß fest. Da müssen wir unbedingt wieder hin. Anfang Mai war es dann soweit.
Der Flug von Frankfurt nach Thessaloniki bereits ein halbes Jahr vorher gebucht. Die Vorfreude war riesig. So starteten wir zunächst mit dem Auto nach Frankfurt zum Flughafen. Unsere Angst uns an dem großen Flughafen nicht zurecht zu finden war unbegründet. Das Einchecken und der fast 3 stündige Flug über die schneebedeckten Alpen verlief reibungslos.
In Griechenland angekommen wurden wir mit bestem Frühlingswetter von Bernd empfangen. Nach ca. 1 ½ stündiger Autofahrt kamen wir im Hotel Morfeas direkt am Hafen von Platamonas an. Unsere Entscheidung dieses Hotel zu buchen (die wir übrigens aufgrund der Bilder der Cocktailbar getroffen hatten) stellte sich spätestens nach dem direkten Blick vom Zimmer aufs Meer als richtig heraus. Den Abend ließen wir gemeinsam mit Bernd in dem benachbarten Fischrestaurant bei Zarziki, leckerem Fisch, griechischem Salat und dem ersten griechischen Wein ausklingen. Nach einem reichhaltigem Frühstück gings am nächsten Morgen los ins Piniosdelta.
Die Tiere waren zunächst so sehr mit sich selbst beschäftigt, daß sie uns erst etwas später wahrnahmen und dann schnell im hohen Gras verschwanden. Am Strand gab es viele Kitesurfer, denen wir bei dem angenehm kühlen Wind vom Meer zusahen und die Füße in das doch noch recht kühle Nass streckten. Am Abend gabs noch einmal Abendessen in einem kleinen Fischrestaurant am Hafen und einen abendlichen Spaziergang an den vielen kleinen Cafes und Souvenierläden an der Strandprommenade entlang. Da Bernd am nächsten Tag einen wichtigen Termin wahrnehmen musste, machten wir uns mit Benny Trapp und Andreas Datzberger auf den Weg zur nächsten Tour. Benny ist ein Tier- und Landschaftsfotograf der sich zur Zeit in Griechenland aufhielt um für ein Filmteam ausgewählte Pflanzen und Tiere für eine Dokumentation zu sichten. Andy, genau wie wir, ein Schildkrötenliebhaber der seinen Urlaub im Habitat verbrachte. Mit dabei war noch Bennys Hund Malacka. Ein schon etwas betagter und sehr lieber Jagdhund. Benny war auf der Suche nach einer Sägeschrecke, weswegen wir uns Richtung „Antennenberg“ und Ossagebirge auf den Weg machten.
Die besagte Schrecke haben wir nicht gefunden, dafür einige Marginatas, einen Skorpion und zahlreiche Orchideen wie Knabenkraut und Ragwurtz. Die Gerüche der mediterranen Kräuter dort im Gebiet sind einfach unbeschreiblich und durch das durchschreiten werden diese noch intensiviert. Da Benny sich bestens in der Artenvielfalt der griechischen Tierwelt auskennt, konnte er uns viel Wissen diesbezüglich weitergeben. Einige Neuntöter und auch Bienenfresser mit ihrem schillernden Federkleid haben wir ebenfalls gefunden.
Mittagspause machten wir in dem kleinen Bergdorf Spilia. Hier sorgte der Name von Bennys Hund für einige Verwirrung bei der griechischen Bevölkerung. Aufgrund seines Alters, muss man Malacka etwas lauter rufen. Malacka heißt umgangssprachlich auf griechisch so viel wie „Wixer“ was zu unserer Belustigung beitrug und der ein oder andere Grieche erst etwas irritiert war bevor er begriff, daß dies der Name des Hundes war und nicht sie gemeint waren.
Auch Andy stellte sich als sehr angenehmer Gesprächspartner heraus. Allerdings hatten wir etwas Schwierigkeiten seinen österreichischen Akzent zu verstehen. Den Rest des Tages verbrachten wir im Ossagebirge mit recht waghalsigen Fahrmanövern auf recht unwegsamen Straßen, um mit dem Kleinbus und Andys Citröen auch in die abgelegensten Ecken zu gelangen. 

Auf der Station angekommen wurden wir vom Stationshund „Alice“recht stürmisch begrüßt. Bernd hatte sie als Welpe adoptiert und ihr ein Zuhause auf der Station gegeben. Neben Hühner, Gänsen, Schafen werden dort aktuell 20 Stationstiere mit unterschiedlichen Verletzungen von Bernd und den freiwilligen Stationshelfern versorgt. Ein großer Anteil der Tiere hat Paarungsverletzungen im Bereich der Kloake in der sich bei den griechischen Temperaturen schnell Maden ansiedeln und ohne Behandlung den sicheren Tod der Tiere bedeuten. 
Am Nachmittag kamen noch Benny und Andy zum gemeinsamen Essen, das wir in der Außenküche zubereiteten, dazu und es wurde neben persönlichen Gesprächen u.a. auch die Flüchtlingskrise, die natürlich auch in Griechenland ein großes Thema ist, thematisiert. Da es zwischenzeitlich ein kurzes Gewitter gab gingen wir im Anschluß noch auf die Suche nach Salamandern, die nach dem Regen in der Dämmerung ihr Versteck verließen und zahlreich zu finden waren. Am nächsten Tag fuhren wir wieder ins Ossagebirge. 

Den nächsten Tag fuhren wir nach Dion, ans Olympmassiv um uns dort die Wasserfälle anzuschauen. Es bot sich uns eine sehr idyllische Landschaft und als Tüpfelchen auf dem I fanden wir dort auch noch eine juvenile Schildkröte direkt in der Nähe des Wasserfalles. Auf wiederum recht abenteuerlichen Straßen machten wir uns auf den Weg Richtung Gipfel und so konnten wir wiederum viele verschiedene Pflanzen und auch die ein oder andere Eidechse finden.

Mit vielen Eindrücken ging es wieder zurück in die Heimat. Es wird sicherlich nicht unsere letzte Griechenlandtour gewesen sein.
Vielen Dank an Bettina Thomas für diesen tollen Bericht. Für mich immer sehr interessant zu sehen, wie die Tiere in ihren Ursprungshabitaten leben. Daraus kann ich immer wieder Dinge für meine Haltung übernehmen.
Ich hoffe, das ich auch mal eines Tages Bernd Pitzer in seiner Schildkröten-Schutzstation in Griechenland besuchen kann. Wer mehr darüber erfahren will, kann sich das gerne auf seiner Homepage genauer ansehen. Neben Schildkrötenexkursionen die Bernd anbietet werden auch immer wieder Helfer für 2-3 Wochen gesucht.
„O AETOS“ Reptilienschutz in Griechenland
















