von Gabi West
Wer Landschildkröten hat, kennt das Problem mit der Wasserversorgung. Man hat eine Ansammlung an Schalen, Untersetzern oder ähnlichem, die entweder leer sind, weil die Sonne sie austrocknet oder ein besonders dusseliges Exemplar unser Pfleglinge sie mal wieder verschoben hat oder die Schalen sind dreckig, veralgt oder schlimmeres.
Bei meinen Recherchen bin ich auf die Flachwasserbiotope von Klaus Kreyerhoff und Sabrina Moreis gestoßen. Das Konzept (Pflanzenkläranlage, stabiles Biotop) überzeugte mich total, die Kröten schienen es gut anzunehmen, also wollte ich so etwas auch.
Da wir unser Gehege gerade neu anlegten, war der optimale Zeitpunkt es zu probieren.
Also Grube ausgehoben, an der tiefsten Stelle ca. 80cm und zu den Rändern hin langsam auslaufend. Dadurch entstand bei uns eine relativ große Grundfläche von 4m x 3m. Aber wir hatten zum Glück platztechnisch die Möglichkeiten.
Als nächstes haben wir ein Teichvlies verlegt, das schützt die eigentliche Teichfolie vor Steinen und Wurzeln. Ob das wirklich notwendig ist, kann ich nicht sagen. Wir hatten sie noch übrig von einem anderen Projekt.
Dann die Teichfolie (Stärke 1mm) rein und dann betonieren. Davor hatte ich am meisten Angst, weil ich überhaupt nicht einschätzen konnte wieviel Säcke Estrichbeton man braucht, noch wusste ich, welche Konsistenz der angemischte Beton haben sollte.
Und was soll ich sagen, wir haben uns total verschätzt. Die gekauften 10 Säcke waren zu wenig, zumal wir die ersten Säcke zu feucht anmischten und uns alles in Grube rutschte. Aber ab Sack 3 hatten wir es im Griff und dann ging alles recht leicht und schnell.
Unterm Strich haben wir 20 Sack gebraucht, da wir die Ränder sehr weit und flach ausbetoniert haben. So haben die Kröten einen leichten Einstieg.
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Auf die Ränder haben wir etwas Erde in den noch feuchten Beton aufgebracht, damit es etwas natürlicher aussieht.
Dann die nächsten Tage den Beton während des Trocknens schön feucht gehalten und schon steht das Grundgerüst.
Nach 14 Tagen haben wir den Teich mal voll laufen lassen und zum Glück hielt er dicht.
Jetzt haben wir ihn mit einer Mischung aus Lavamulch, groben Kies und etwas kiesiger Erde wieder gefüllt, so dass der Wasserstand max 10 cm an der tiefsten Stelle ist.
Ein paar Trittsteine und das wichtigste, die Pflanzen ( div. Binsen und Seggen, Pfennigskraut etc.) kamen dazu. Ein kleiner Baumstamm trennt einen kleinen Bereich des Biotops ab und sorgt wieder für Struktur.
In diesem Jahr kommen noch Wasserlinsen zur Oberflächenbeschattung dazu.
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Die ersten Tage war das Wasser super schmutzig, aber schon nach einiger Zeit war das Wasser total klar und wir konnten Libellen und Wasserläufer beobachten.
Dieses Jahr können die Kröten es ausprobieren und ich hoffe, dass sich ein funktionierendes biologisches System aus Pflanzen, Bakterien und Kleinstlebewesen entwickelt, so dass ich nur noch verdunstetes Wasser nachfülle und eventuell, ein zu viel an Biomasse entfernen, muss.
Beim ersten Ausflug ins neue Gehege habe ich meine beiden Jüngsten direkt im Biotop wieder gefunden.
Vielen Dank liebe Gabi für den tollen Bericht über dein neues Flachwassserbiotop für die Urechsen!
Den ersten Teil über den Gehegebau für ihre Breitrandschildkröten gibt es hier!
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