Als langjähriger Halter Griechischer Landschildkröten gibt es für mich einen Punkt, bei dem ich keine Kompromisse eingehe: Die Temperaturen in unseren Breiten sind schlicht nicht ausreichend, um den Tieren ein dauerhaft artgerechtes Umfeld zu bieten. Besonders im zeitigen Frühjahr und im kühlen Herbst, wenn die Kälte immer wieder ins Gehege zurückkehrt, ist ein stabiles Frühbeet oder Gewächshaus samt technischer Unterstützung und programmierbaren Thermostaten unverzichtbar. Ohne den Einsatz von Wärmelampen wäre eine gesunde und sichere Haltung über die gesamte Saison hinweg in meinen Augen nicht möglich.
Inhaltsverzeichnis
Wie Thermozeitschaltuhren funktionieren
Aus Erfahrung weiß ich, dass einfache Zeitschaltuhren in der Schildkrötenhaltung wenig sinnvoll sind, denn sie reagieren nicht auf die realen Temperaturbedingungen vor Ort, während programmierbare Thermostate eine intelligentere Lösung bieten. Viel wirkungsvoller sind sogenannte Thermozeitschaltuhren – also Thermostate mit Zeitschaltfunktion. Sie arbeiten mit einem Temperaturfühler, der direkt im Frühbeet misst, ob die von dir eingestellte Mindesttemperatur erreicht ist.
Nur wenn die Temperatur unter deinen Wunschwert sinkt und das entsprechende Zeitfenster aktiv ist, schaltet das Thermostat die Wärmelampen ein. Ist die Solltemperatur erreicht oder überschritten, werden die Lampen unabhängig von der voreingestellten Zeit ausgeschaltet. Ich verwende einen Inkbird ITC 306, der bei einer Temperatur unter 25 Grad die Wärmelampen anschaltet und darüber ausschaltet. Eine ausführliche Anleitung habe ich in diesem Artikel beschrieben.
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Vorteile: Strom sparen und naturnahe Bedingungen schaffen
Der Einsatz von Thermozeitschaltuhren bringt mehrere Vorteile mit sich. Ich habe festgestellt, dass meine Wärmelampen in den warmen Sommermonaten teilweise tagelang ausgeschaltet bleiben – die Schildkröten profitieren trotzdem von optimalen Temperaturbedingungen durch die schnelle Erwärmung in den Frühbeeten/Schildkrötenhaus.
Diese technische Steuerung spart Energie und vermeidet Überhitzung, während sie gleichzeitig die Heizkosten reduziert. Darüber hinaus schalte ich im Sommer ganz bewusst für einige Tage den Strom ab, um auch mal schlechtes Wetter zu simulieren.
Der richtige Einsatz von Wärmelampen und Dunkelstrahlern
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die richtige Auswahl und Nutzung der Heizquellen. Tagsüber ist die Verwendung von Wärmelampen unerlässlich, denn Schildkröten verbinden Wärme immer mit Licht. Dunkelstrahler oder keramische Heizstrahler sind für die Tagesnutzung ungeeignet und kommen höchstens nachts oder während sehr kalter Perioden der Überwinterung zum Einsatz. Sollte die Temperatur in der Überwinterungsgrube kritisch absinken, setze ich zusätzlich ein Wärmekabel ein, um den Schildkröten einen sicheren Rückzugsort zu bieten.
Sicherheit der Technik steht an erster Stelle
Die besten Geräte bringen wenig, wenn sie nicht sachgemäß installiert und verwendet werden. Daher rate ich dir, elektrische Anlagen bzw. das Verlegen von Stromkabeln mit Anschlüssen nur vom Fachmann installieren zu lassen. Achte darauf, ausschließlich Geräte zu verwenden, die mindestens die Schutzart IP54 (staub- und spritzwassergeschützt) besitzen. Noch besser eignet sich IP65, das vollständigen Schutz vor Staub und Strahlwasser bietet. So kannst du sicher sein, dass es weder zu technischen Störungen noch zu Gefahren für deine Schildkröten kommt.
Vergleich Thermostate
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Fazit: Technik als Schlüssel zur artgerechten Haltung
Nach meiner Überzeugung ermöglichen Thermozeitschaltuhren eine naturnahe, sichere und zugleich stromsparende Schildkrötenhaltung. Sie helfen dir, das Klima optimal zu steuern und auf die natürlichen Bedürfnisse deiner Schildkröten Rücksicht zu nehmen. Damit bekommst du die Sicherheit, dass deine Tiere zu jeder Zeit bestens versorgt sind – und du kannst dich auf das konzentrieren, was am wichtigsten ist: Deine Schildkröten artgerecht zu betreuen und zu beobachten.
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